Das dritte Jahr in Folge durften wir an der Kantonsschule eine ganze Reihe von Demokratiebaustein-Workshops durchführen. Letzte Woche entwickelten sieben Klassen des zweiten Gymnasialjahres, in dem an der Schule Staatskundeunterricht und Schweizer Geschichte auf dem Lehrplan stehen, mögliche Szenarien für die Insel Utopia.
Wie sollen gemeinsame Entscheidungen getroffen werden? Wofür sollen Parlamente, wofür Behörden zuständig sein? Gibt es auch Fragen, über die direkt abgestimmt werden soll? Welche? Welche nicht? Wer soll wie in Parlamenten vertreten sein? Zu den einfallsreicheren Vorschlägen gehörten eine umgekehrt proportionale Vertretung von kleinen Bevölkerungsgruppen oder eine Vertretung für die Piraten, gegen die auch oft Sicherheitskräfte eingesetzt werden. Welche Lösung finden wir gerecht? Was spielt die eigene Position für die Beurteilung für eine Rolle? Und wie spiegeln sich diese und andere Überlegungen im politischen System der Schweiz?
All diese Fragen haben wir in den verschiedenen Klassen diskutiert, wobei mal die Gerechtigkeit der proportionalen Vertretung, mal die Kompetenzverteilung zwischen lokalen und nationalen Parlamenten und mal die Frage, ob Volksabstimmungen in gewissen Bereichen obligatorisch, und in anderen gar nicht möglich sein sollten im Fokus stand - je nach den Interessen und Vorschlägen der Schüler*innen. Immer haben wir uns selbst befragt, warum uns die eine oder die andere Lösung mehr überzeugt, und festgestellt, dass manchmal ähnliche Argumente zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen führen. Und dass unsere Überlegungen für die fiktive Insel Utopia ganz reale Paralellen haben, wenn wir das politische System der Schweiz analysieren.
Herzlichen Dank an die Kantonsschule Solothurn für die gute Zusammenarbeit und an die Stiftung éducation21 für die finanzielle Unterstützung der Schule!